Solidaritätsbirnen.
Libertat.cat. Montag, 1. Mai 2017.
Freiheitliche Anmerkungen.
Solidaritätsbirnen.
Von Teresa Sala, Schriftstellerin. Managerin des Amber Projekts.
Benito Muros war ein Geschäftsmann, der Flugangst hatte. Um diese Angst zu überwinden, machte er seinen Abschluss als Zivilflieger. Er durchreiste mit seiner Familie die Vereinigten Staaten und bis Kalifornien. Dabei kam er direkt an der Feuerwache von Livermore vorbei, wo seit 1901 fast ununterbrochen eine Glühbirne brennt. Was eigentlich nur eine 2-wöchige Reise sein sollte, wurde, nachdem die Familie nach Hause zurückkehrte, zu einem mehrmonatigen Aufenthalt, um herauszufinden, wie es möglich ist, dass eine Glühbirne so lange hält, wenn man das mit der kurzen Lebensdauer der aktuellen Glühbirnen vergleicht.
Benito Muros entdeckte die geplante Obsoleszenz, die Vorwegnahme des Endes der Nutzungsdauer hergestellter Produkte, eine Realität, die genau mit einer Vereinbarung zwischen den verschiedenen Glühbirnenherstellern begann. 7 Milliarden werden jedes Jahr weggeworfen. Dabei geht es um eine große Verschwendung natürlicher Ressourcen und die Entstehung riesiger Mülldeponien, insbesondere in der Dritten Welt, wie später der Dokumentarfilm Kaufen für die Müllhalde darlegte.
Dieser Unternehmer beschloss, als Symbol Glühbirnen mit folgenden Eigenschaften herzustellen: sehr langlebig, sehr geringer Verbrauch, aus umweltfreundlichen Materialien (sie enthalten weder Blei noch Quecksilber), nicht gesundheitsschädlich, reparierbar und aktualisierbar, und den in der Nähe liegenden Werkstätten somit Arbeit zu gebend, und alle in Katalonien hergestellt, ohne Arbeitsplätze in Länder ohne Arbeits- oder Sozialrechte zu verlagern oder Rohstoffe zu importieren, die ein Öl verwenden würden, dessen Kontrolle zu Kriegen führt und bei dem das Personal von sozialer Ausgrenzung bedroht ist.
Nachdem er verschiedene Hürden überwunden hat, ist er derzeit Vorsitzender der FENISS-Stiftung, die die ISSOP-Zertifizierung an Unternehmen und Einrichtungen vergibt, die Ohne geplante Obsoleszenz (SOP) herstellen, darunter Light and Life, sein neuestes Geschäftsprojekt für SOP-Glühbirnen; Prososphera, die auch SOP-Glühbirnen und langlebige Batterien herstellt; und sogar das multinationale Unternehmen Casio mit viel langlebigeren Bildprojektoren.
Als Beispiel für Solidarität mit unserer Wirtschaft und der Umwelt bringt Light and Life die Actua Vida E27-Glühbirne auf den Markt, die problemlos 90 Jahre halten kann. Sie verbraucht 90 % weniger als Glühlampen, 72 % weniger als Leuchtstofflampen und 20 % weniger als andere LED-Lampen. Die ersten fünfzehn sind hergestellt, zahlreichen Belastungstests unterzogen und leuchten weiterhin wie am ersten Tag. Die Gewinne gehen an Organisationen wie die Projekte Àmber und Cáritas, die in Solidaritätsprojekte in Afrika und im spanischen Staat investieren und gleichzeitig erklären sie den 18. Juni, den Jahrestag der hundertjährigen Livermore-Glühbirne zum Welttag für eine Welt ohne geplante Obsoleszenz.
Link zum Originalartikel auf Katalanisch:
https://www.llibertat.cat/2017/05/bombetes-solidaries-38531
Link zum Thema:
Kaufen für die Müllhalde (ARTE/HD).